Schon im alten Griechenland, in Rom und in anderen Hochkulturen wurden Leibesübungen zur Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit praktiziert. In China gehen die Übungen des Qui Gong schon auf das zweite Jahrtausend vor Christus zurück und sind für viele Menschen dort noch immer Teil des Alltags. Im Hatha Yoga dienen spezielle Körperübungen, die sogenannten Asanas, seit mindestens eintausend Jahren dazu Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Bis 1984 wurde der Begriff Krankengymnast/in als Berufsbezeichnung geführt. Nach dem Heilmittelgesetz wurde die Bezeichnung auf Physiotherapeut/in geändert. Dieser umfasst auch physikalische Anwendungen wie Wärme-, Kälte und Wasseranwendungen und Massagen.
Der therapeutische Fokus in unserer Privatpraxis für Physiotherapie liegt nicht auf den physikalischen Anwendungen. Denn wir sind überzeugt von der Heilkraft der Bewegung und der gezielten manuellen Behandlung.
„Die bewegte Türangel rostet nicht“ sagt ein altes Chinesischen Sprichwort.
Unser Körper ist anatomisch dafür gemacht, täglich zwanzig bis vierzig Kilometer gehend zurückzulegen – und ab und zu auf einen Baum zu klettern. Die sitzenden Tätigkeiten sind in der mehr als Hunderttausendjährigen Geschichte des modernen Menschen eine relativ neue Erscheinung. Die schnell fortschreitende Digitalisierung im Informationszeitalter zeigt uns, dass dieser Trend des exzessiven Sitzens leider erst am Anfang ist.
In unserem heutigen Alltag, der durch dramatische Bewegungsarmut und falsche Haltung gekennzeichnet ist, kommt einer aktiven Selbst-Therapie besonders große Bedeutung zu. Seit zwanzig Jahren beobachten wir, wie 90% der nicht-traumatischen Erkrankungen des Bewegungsapparates auf einen Lebensstil mit zu wenig ausgeglichener Bewegung zurückgehen.
Viele Menschen treiben als Kind und Teenager Sport. Dann kommt das Studium, die Arbeit, die Karriere, die Familie. Es wird immer schwieriger und kostet mehr Disziplin, sich die Zeit für Sport und Bewegung zu nehmen. Manchmal kommen Verletzungen hinzu, die eine gewohnte sportliche Aktivität unterbrechen oder ihr gar ein Ende bereiten.
Gleichzeit steigt der Zeit-Anteil sitzender, stehender oder anderweitig belastender Tätigkeiten. Die biologischen Regenerationsfähigkeit des Körpers nimmt ab dem 25. Lebensjahr kontinuierlich ab.
Der menschliche Körper ist ein intelligenter und hocheffizienter Organismus. Er baut alle Funktionen ab, die nicht genutzt werden. So reduziert er auch Muskulatur und die Beweglichkeit der Gelenke.
Eine erstaunlich lange Zeit kompensiert der Körper die Fehlbelastungen, ohne zu schmerzen. Dann, ab einem Alter von 40, 50 Jahren fängt er „plötzlich“ an, Probleme zu machen. Tatsächlich sind es Jahrzehnte von fehlender und falscher Belastung, die sich nun in funktionellen Störungen der Muskulatur oder degenerativen Veränderungen von Sehnen, Gelenken, Bandscheiben und Wirbeln manifestieren.
Wenn eine Verletzung in einem derart vor-geschwächten System auftritt, ist eine gezielte und kompetente Rehabilitation durch eine Physiotherapeuten unabdingbar.
In der krankengymnastischen Behandlung erklären wir dem Patienten anatomische Zusammenhänge und befähigen ihn, mittels korrekt ausgeführter Übungen selbst Einfluss auf seine Beschwerden zu nehmen. Damit nimmt er seine Gesundheit selbst in die Hand.
Das Feedback, das wir von unseren Patienten am liebsten hören lautet: „Ich bekam wieder meine Beschwerden, dann habe ich die Übungen angewendet und bin nun wieder schmerzfrei.“
Krankengymnastik bedeutet für uns, unseren Patienten ein individuelles und alltagsnahes Übungsprogramm „auf den Leib zu schneidern“. Uns ist dabei bewusst, dass Zeit ein knappes Gut ist und halten das Übungsprogramm so kompakt wie sinnvoll. In den meisten Fällen ist von 15- 30 Minuten pro Tag auszugehen, abhängig vom Schweregrad Ihrer Problematik.
Ein schwedisches Sprichwort sagt es treffend: „Gesundheit ist ein Geschenk das man sich selber macht.“
Gerade bei chronischen Erkrankungen und Schmerzen des Bewegungsapparates muss vom Behandler sehr, sehr sorgfältig abgewägt werden, wieviel passive Therapie nötig ist. Denn laut zahlreicher wissenschaftlicher Studien tragen passive Therapieformen zur Chronifizierung von Schmerzen bei. Wer als Patient bei Beschwerden die mehr als drei Monate bestehen, überwiegend Massagen oder andere passive Anwendungen erhält, sollte den therapeutischen Ansatz auf jeden Fall in Frage stellen.
Auf der anderen Seite ist eine auf Eigenübungen ausgelegte Behandlung der wirksamste Weg um chronischem Schmerz zu begegnen.
Langfristig betrachtet haben Sie selbst, durch Ihre Haltung im Alltag und zwanzig Minuten täglicher Übungen wesentlich mehr Einfluss auf Ihren Körper als jede Therapie.
Zentrale Elemente sind eine optimierte Ergonomie und ein Bewusstsein für die aufrechte Haltung.
Bis vor siebzig Jahren war es in Deutschland nicht selbstverständlich sich mindestens zwei Mal am Tag die Zähne zu putzen. Wie wir eine Mundhygiene entwickelt haben, sind wir der Meinung, dass wir eine Muskel- und Gelenkhygiene entwickeln und in den Alltag integrieren sollten um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben. Dazu wollen wir Sie mit unserer Krankengymnastik in Planegg bei München anregen und Sie beim Transfer der Übungen in Ihren individuellen Alltag unterstützen.