Eine tastbare knötchenförmige Verhärtung in einem Skelettmuskel.
Myofasziale Punkte die häufigste Form. Im Latein steht „Myo“ für Muskel. Faszien sind die den Muskel umgebenden bindegewebigen Häute. In diesen Geweben sitzen die hier beschriebene Punkte. Es gibt auch Triggerpunkte in der Haut, in Bändern, im Periost (der Knochenhaut) oder anderen nichtmuskulären Strukturen.
Ein solcher Punkt ist stets lokal druckschmerzhaft und liegt in einem verhärteten Muskelfaserbündel
Das Besondere:
Er kann auch in anderen, entfernteren Gebieten muskuläre Schmerzreaktionen auslösen, also „triggern“, die sich oft wie Nervenschmerzen anfühlen!
Dieses Phänomen nennt man Schmerzübertragung oder projizierten Schmerz (engl. referred pain). Dabei scheint das zentrale Nervensystem eine wichtige Rolle zu spielen.
Vom Triggerpunkt geht ein Erregungsstrom aus, der durch das Rückenmark auch Nervenzellen reizen kann, die außerhalb der Körperregion des Triggerpunktes liegen. Drückt man einen solchen Punkt, ruft er ein eindeutiges klinisches Beschwerdebild hervor, das der Patient wiederkennt.
Es gibt hier bestimmte Muster, die einem Therapeuten dann helfen können, aufgrund der Schmerzbeschreibung den verantwortlichen Triggerpunkt zu finden.
Der Schmerz tritt also manchmal in einer ganz anderen Körperregion auf, es kommt dort zu einem subjektiven Schmerzempfinden.
Somit liegen Symptom und Ursache weit auseinander und werden oft nicht in Zusammenhang gebracht.
Die Quelle von Rückenschmerzen kann beispielsweise in der Gesäß- oder Bauchmuskulatur liegen, die Ursache für einen Tennisellbogen findet man häufig in der Schultermuskulatur, Kopfschmerzen können von der Nackenmuskulatur ausgehen usw.
Schaut man sich einen Triggerpunkt unter dem Mikroskop an, sieht man stark zusammengezogene Muskelfasern, deren Durchblutung sehr gedrosselt ist.
Dadurch können sich Stoffwechselgifte und Entzündungsstoffe ansammeln.
Es gibt zwei Arten von Triggerpunkten:
Sie können hochaktiv sein, quälend und dauerhaft schmerzhaft beim Bewegen wie auch in Ruhe, aber auch latent ohne Schmerz Bewegungen einschränken und die Körperhaltung beeinträchtigen.
Sie können in allen der rund 400 quergestreiften Skelettmuskeln des Körpers auftreten. Besonders häufig sind sie im Nacken, am Kiefer, an der Schulter, im Gesäß und in den Waden zu finden.
Unsere willkürliche Skelett-Muskulatur ist das größte Einzelorgan des menschlichen Körpers. Auf sie entfallen fast 50% des Körpergewichtes. Das kontraktile Muskelgewebe unterliegt in besonderem Maße der Abnutzung durch den täglichen Gebrauch.
Durch einseitige Belastungen und Bewegungsmangel entstehen in der Muskulatur Verkürzungen und Verhärtungen. Solche Bereiche sind dann auch deutlich weniger durchblutet. So gestressten Muskeln sind eine wesentliche Ursache für von Schmerzen und Funktionsstörungen, in ihnen bilden sich dann Triggerpunkte.
Die Ärztin Dr. Janet Travell entwickelte im Laufe ihres langen Lebens und Arbeitens das Konzept der myofaszialen Triggerpunkte. Sie verstarb am 1.9.1997 im Alter von 95 Jahren. Sie war wesentlich beteiligt an der Entdeckung der Bedeutung von Triggerpunkten.
Früher wurden Schmerzen immer den entsprechenden Krankheiten zugeordnet, nie aber wurde die Skelettmuskulatur untersucht.
Was Dr. Travel und dann auch anderen Ärzten in verschiedenen Kontinenten auffiel, war Folgendes:
Patienten mit den unterschiedlichsten Diagnosen haben als Hauptanliegen in der Regel ihren Schmerz.
Sowohl ein Patient mit einer pulmonalen Erkrankung wie auch der mit kardiologischen Problemen können Schulterschmerzen haben, genau wie die Sekretärin, die den ganzen Tag nur sitzt, tippt und Karteischubläden herauszieht.
Alle drei weisen die gleichen schmerzhaften Stellen in der gleichen Muskulatur auf, die auf Druck Schmerzen in Schulter, Arm oder Brustkorb projizieren.
Also geht der Schmerz nicht direkt von Lunge, Herz oder einem überlasteten Schultergelenk aus, sondern direkt von diesen Punkten. Und kann auch bei allen drei so verschiedenen Patienten über diese behandelt werden!
Diese Erkenntnis verdanken wir Dr. Travell und aus ihr heraus entwickelte sich die Forschung um die Entstehung und Pathophysiologie der Triggerpunkte, die bis heute andauert.
Betroffene haben oft Schwierigkeiten, ihre Schmerzen zu lokalisieren, was der anfangs beschriebenen Schmerzübertragung geschuldet ist. Häufig werden deshalb die verantwortlichen Punkte übersehen und Betroffene leben lange Zeit ratlos mit ihren Beschwerden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Ansätze:
Es gibt aber auch haltbare Diagnosekriterien wie den Reproduktionsschmerz, Muskelschwäche ohne Atrophie (Gewebeschwund), eine lokale Zuckungsantwort nach der Stimulation der verkürzten Muskelfasern, autonome Phänomene wie exzessives Schwitzen oder Gänsehaut nach der Behandlung, niedrige Hauttemperatur im Bereich der Punkte.
Man sollte Triggerpunkte wie andere Schmerzen auch auf jeden Fall als Warnsignale unseres Körpers betrachten.
Unser Gehirn sagt „Achtung, die myofaszialen Gewebe haben zu hohe Spannung!“
Und die gute Nachricht ist:
Sie können etwas gegen die Ursache dieser Schmerzen tun!
Beugen Sie der Entstehung von Triggerpunkten vor und unterstützen deren Heilung!
—>Bewegen Sie sich genügend
—> beziehen sie dabei häufig unbenutzte Körperregionen ein
—>Dehnen sie ihre Muskulatur regelmäßig
—> vermeiden Sie einseitige Bewegungsmuster
Damit halten sie auch Ihre Faszien geschmeidig, sorgen für gute Durchblutung im ganzen Körper und eine Balance in Ihrer Muskulatur.
So können Sie sich selbst oder mit Unterstützung Ihres Therapeuten mithilfe unserer Triggerpunkt Behandlung in Planegg bei München ein Leben ohne schmerzende Muskeln ermöglichen!