Atemtherapie wenden wir längst nicht nur in der Behandlung von Lungenerkrankungen wie COPD oder Long Covid an.
Denn tagtäglich sehen wir im Rahmen unserer physiotherapeutischen Untersuchung bei unseren Patienten ungünstige Atemmuster die aufgrund einer schlechten Haltung, Stress oder psychischer Belastungen entstanden sind.
Im Sinne unseres ganzheitlichen Ansatzes weisen wir unsere Patienten darauf hin und bieten Information, eine Schulung im richtigen Atem und eine kompetente Begleitung, um den Atem wieder neu zu erlernen durch unsere Physio Atemtherapie in Planegg bei München.
Ein gesunder Atem und eine Kontrolle darüber sind wertvolle Ressourcen für jeden Menschen.
Die Lunge liegt, zusammen mit dem Herz, gut geschützt durch Rippen und Brustbein in einem Korb, dem Brustkorb. Die Lunge beginnt unterhalb der ersten Rippe, das ist ungefähr dort, wo Ihr T-Shirt Kragen verläuft. Die untersten Bereiche der Lunge liegen auf dem Zwerchfell oder Diaphragma. Das Zwerchfell sitzt kuppelförmig im Brustkorb und ist unser wichtigster Atemmuskel. Es trennt den Brustraum horizontal vom Bauchraum. Die Spitze des Zwerchfells liegt etwas unterhalb der Brustwarzen.
Bei der Einatmung zieht sich das Zwerchfell zusammen und tritt dabei nach unten in Richtung Bauchraum. Die Bauchdecke wölbt sich hierbei leicht nach außen. Es entsteht ein Unterdruck in der Lunge durch den die Luft angesogen wird. Bei der nun folgenden Einatmung heben sich die oberen Rippen nach vorne, die unteren heben sich zu den Seiten. Durch diese Bewegung erweitert sich der Durchmesser des Brustkorbes und die Lunge hat Platz, um sich auszudehnen.
Die Ausatmung geschieht hingegen überwiegend passiv indem das Zwerchfell sich wieder entspannt sich die gedehnten Strukturen sanft zusammenziehen.
Um insbesondere die Ausdehnung der Lunge und damit eine Einatmen-Bewegung zu ermöglichen ist immer eine Bewegung des umschließenden Brustkorbes nötig. Rippen, Brustbein, Brustwirbelsäule sowie die kleinen Zwischenrippen-Muskeln müssen ausreichend mobil und dehnbar sein. Sonst beschränken sie das Atemvolumen, also die Menge an Luft, die von der Lunge ein- und ausgestoßen werden kann.
Man kann drei Atembereiche unterscheiden: die sternale Atmung (von lat. Sternum, Brustbein), die costale Atmung (von lat. Costa, Rippe) und die abdominale Atmung (von lat. Abdomen, Bauch).
Beim Erwachsenen verteilt sich die normale Atmung auf den unteren und mittleren Bereich. Die oberen Lungenbereiche werden im Normalfall nur bei hohen Belastungen, wie zum Beispiel bei Sport beansprucht.
Die reine Bauchatmung hingegen ist beim Erwachsenen nicht natürlich, da eine gesunde Spannung der Bauchmuskeln die verhindert. Die reine Bauchatmung ist nur bei Babys normal, solange sie ihre Bauchmuskeln noch nicht aktivieren können.
Es gibt eine Reihe von körperlichen und psychischen Ursachen, die zu einer falschen Atmung führen können. Häufig spielen mehrere Faktoren zusammen. Hier ein Überblick der häufigsten Ursachen:
Unter den genannten Bedingungen verlagert sich die Atmung häufig nach oben, es entsteht eine sternale Atmung bei der überwiegend der oberste Lungenbereich belüftet wird. Das Problem dabei: Diese Atmung ist sehr ineffektiv, Sie müssen schneller atmen, bekommen aber trotzdem nicht den ausreichend Sauerstoff in ihr Blut.
Bestehen Einschränkungen der Mobilität des Brustkorbes, kommt es zu einer unvollständigen Ein- und Ausatmung und damit zu einer Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff. 20 Prozent des Sauerstoffs im Körper werden von Ihrem Gehirn verbraucht. Eine mangelhafte Atmung führt also zu einer mangelhaften Versorgung Ihres Gehirns und damit zu Konzentrationsstörungen, innerer Unruhe und Anspannung.
COPD steht für englisch: Chronic Obstructive Pulmonary Diseases. Sie ist eine chronische fortschreitende Lungenerkrankung. Sie ist durch entzündete und dauerhaft verengte Atemwege gekennzeichnet. Typische COPD-Symptome sind Husten mit Auswurf und Atemnot bei Belastung, im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe. Bei dieser Erkrankung ist das Erlernen bestimmter Atemtechniken im Sinne einer Atemgymnastik nötig, um über die Jahre hinweg eine möglichst gute Lungenfunktion zu erhalten. So kann eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff gewährleistet werden. Der Patient kann sich mit den erlernten Atem-Techniken, ergänzt durch bestimmte Körperpositionen selbst helfen. Ergänzend kommen bestimmte Griffe des Therapeuten hinzu, um die Atmung zu vertiefen und den Abfluss von Sekret zu verbessern.
Es gibt drei Säulen, auf die wir bei unserem Ansatz der Atemtherapie aufbauen:
Dies geschieht durch Mobilisation aus der Manuellen Therapie, besondere Griffe und Streichungen aus der Klassischen Massage Therapie, durch Übungen aus der Krankengymnastik und durch Dehnungen, die auf Yogaübungen basieren.
Hier zeigen wir die Anatomie des Brustkorbes und die Atembewegung am anatomischen Modell. Denn wir sind überzeugt, dass nur der informierte Patient ein mündiger Patient ist, der seine Gesundheit durch geeignete Übungen und Haltung selbst zu beeinflussen weiß.
Wir nutzen bestimmte Hilfsmittel, um den Brustkorb zu öffnen und die Atmung in die richtigen Lungenbereiche zu locken. Wir legen die Hände sanft an, um die Atmung bewusst zu machen und sie dort zu anzuregen wo es nötig ist. Einige Werkzeuge aus unserer Yoga-Trickkiste kommen außerdem zur Anwendung.
Atemtherapie in Kombination mit Yoga
Beim Yoga Üben ist eine richtige Atmung ein zentrales Element. Denn die Qualität unserer Atmung beeinflusst unseren mentalen Zustand. Durch die Yoga-Atemtechniken des Pranayama können wir innerhalb kürzester Zeit einen Zustand von Ruhe und Konzentration herstellen. Die erlernen Sie insbesondere in unserem Physio-Yoga Einzelunterricht.